Neid – Invidia

Bei dieser Story bewegte mich das Thema „häusliche Gewalt“. Ich hörte und las sehr oft davon, was sicherlich der Medienlandschaft geschuldet ist. Auffallend war und ist, dass meist Frauen die Opfer waren und immer noch sind. Ich räume ein, in den meisten Fällen wird das auch korrekt sein, aber dann machten mich erst ein Gespräch mit einem Berliner Kriminalbeamten und später der Fall eines Freundes sehr nachdenklich. Der Kripobeamte meinte damals, er habe das Gefühl, viele Frauen nutzen die Polizei, um sich ihres Mannes oder Ehepartners schnell entledigen zu können. „Ein Anruf genügt und schon rücken wir aus und müssen den Mann für zwei Wochen der Wohnung verweisen. Auch dann, wenn bei der Frau nicht das Geringste, das auf Gewalt hindeutet, zu sehen ist“, meinte er und ergänzte, der zweiwöchige Verweis aus der gemeinsamen Wohnung könne durch die Frau problemlos verlängert werden, wenn sie kurz vor Ablauf der Zweiwochenfrist sage, sie habe Angst oder rechne wieder mit dem Schlimmsten. Denn Fakt habe ich damals zwar zur Kenntnis genommen, mir aber nicht viele Gedanken darum gemacht.

Das änderte sich schlagartig als ein Freund mitten in der Nacht anrief und fragte, ob er bei mir vorbeikommen und übernachten könne. Im Grunde sprach nichts dagegen, aber ich wunderte mich schon. Als er um drei Uhr mit seiner Reisetasche eintraf waren einige Erklärungen fällig, und was ich zu hören bekam, wollte ich erst nicht glauben. Seine Frau, eine Latina, hatte bei der Polizei angerufen und ihn der häuslichen Gewalt bezichtigt. Er beteuerte zwar seine Unschuld, musste sein Haus aber trotzdem verlassen. Ich kannte ihn schon seit Jahren, doch was heißt das schon. Manchmal sind die Abgründe der menschlichen Seele tief und vielleicht … Zumindest dachte ich das anfangs, doch meine Zweifel verflogen sehr rasch. Bereits nach drei Tagen stellte die Frau Gemahlin ihre Bedingungen, die auf eines hinausliefen: „Überschreib mir alles oder ich sorge dafür, dass deine Karriere den Bach runtergeht.“ Wie sich später herausstellte, hatte ihre Freundin sehr negativen Einfluss auf sie, doch das entschuldigt nichts. Durchgezogen hat sie es selbst. Die Freundin hatte ihr zwar beim Pläneschmieden geholfen, aber ausnehmen wollte die rechtschaffende Gattin ihren Mann wahrscheinlich so oder so.

Wie dem auch sei. Die damalige Geschichte ging für meinen Freund gut aus und heute ist er glücklich geschieden. Er hatte seine spätere Exfrau während einer Urlaubsreise kennengelernt, sie später geheiratet und nach Deutschland geholt. Sie führte ein gutes Leben, musste sich um nichts Sorgen und hätte eigentlich glücklich und zufrieden sein können, wenn da nicht der grenzenlose Neid auf das Vermögen ihres Mannes gewesen wäre. Aber wie heißt es so schön. Geht es dem Esel zu wohl, tanzt er auf dem Eis.

In der fiktiven Geschichte kommt die Frau nicht so glimpflich mit einer Scheidung davon. Strafe muss halt sein, und das Leben bestraft sie und ihre Freundin auf ganz besondere Art und Weise.

Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, sonst droht Spoileralarm.

Ich hoffe, ich konnte dich neugierig machen. Das Buch ist als Taschenbuch und als E-Book erschienen.

ISBN Paperback 9783981983708

ISBN E-Book 9783981955408

Titelcover Neid – Invidia