Es war wieder einmal so weit. Ich bin nach Görlitz gefahren, einer Stadt, von der die meisten schon einmal etwas gehört oder gesehen haben und gar behaupten, schon einmal hier gewesen oder zumindest durchgefahren zu sein. Das ist gut möglich, zumindest was das Hören und Sehen betrifft. Wurden doch schon zahlreiche deutsche und internationale Produktionen dank der herrlichen Kulissen der Stadt auf Zelluloid gebannt. Da hat jeder schon einmal etwas von gesehen, auch wenn er nicht weiß, was. Echten Cineasten werden sich jetzt empören und das zu Recht, denn sie waren garantiert auch schon einmal hier. Spätestens um die Kulissen ihrer Lieblingsfilme selbst in Augenschein zu nehmen. Wer jedoch nicht weiß, welche Filme in Görlitz gedreht wurden, der kann hier neue Erkenntnisse sammeln.
Aber zurück zu meinem Aufenthalt in Görlitz – oder Görliwood – wie die Stadt sich in Anlehnung an Hollywood auch selbst gern nennt, was natürlich etwas sehr hoch gegriffen ist. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Am Tag meines Aufenthalts spielte das Wetter freundlicherweise mit und so nutzte ich den sonnigen Apriltag, um gleich zwei Sachen erledigen zu können. Einen Aufenthalt in der historischen Altstadt, verbunden mit einem Lauftraining, das ich euch nicht vorenthalten möchte. Entstanden ist dabei ein neues Laufbandvideo – Made in Görliwood. Da ich die Stadt sehr gut kenne, wusste ich, wo ich hin und was ich dir zeigen möchte. Aber ich möchte an dieser Stelle nicht einfach die Laufroute noch einmal vorstellen, denn das geschieht mit genauen Minuten- und Sekundenangaben im Video, sodass du ganz einfach an die interessanten Stellen springen kannst, um einen genaueren Blick auf das eine oder andere Gebäude werfen zu können. Wobei ich das Video auch nutze, um auf einen meiner Beiträge hinzuweisen, nämlich das beste italienische Restaurant der Lausitz und Schlesiens, wie ich hinzufügen möchte. Warum auch Schlesiens? Weil Görlitz schlesisch war und ist, auch wenn man es heutzutage politisch Sachsen zuordnet. Niemand kommt hier auf die Idee, sich als Sachse zu bezeichnen. Aber wie dem auch sei. Besagtes bestes italienisches Restaurant der Lausitz und Schlesiens existiert noch, nur leider konnte ich es nicht besuchen. Zum einen, weil es coronabedingt geschlossen ist und zum anderen, weil die Grenze coronabedingt geschlossen ist. Die letztere Tatsache wollte ich bei meinem Lauf prüfen und tatsächlich, die Bullerei stand auf der Fußgängerbrücke. Wie ich gehört habe, soll man die Passanten erst bei der Rückkehr begrüßen und ihnen eine Quarantäne verordnen bzw. vom Gesundheitsamt verordnen lassen, weil man aus einem Hochrisikogebiet „einreise“. Ich wollte das nicht prüfen und habe auf der Mitte der Fußgängerbrücke kehrt gemacht. Im Video bei 9:20 Minuten. Aber zumindest ist der Grund meines Dortseins zu sehen – besagtes italienisches Restaurant. Noch einmal findest du es bei Minute 10:00. Dann siehst du direkt drauf. Es ist das Gebäude mit dem weißen Vorzelt.
Aber zurück zu meinem Lauf. Bei der späteren Auswertung der Daten habe ich nicht schlecht gestaunt, wie viele Höhenmeter ich während dieser Stunde zurückgelegt habe. Das es hoch und runter geht, wusste ich, dass es sich so aufaddiert allerdings nicht, denn es wurden insgesamt 542 m. Mein Fazit: hier kann ich mich auch hervorragend auf den nächsten Istanbul-Marathon vorbereiten. Und der findet am 17. November 2021 statt. So hoffe ich jedenfalls, denn Corona-Schutzimpfungen sind nach wie vor – zumindest in Brandenburg – nicht in Sicht. Und die wird man ja bald brauchen, um überhaupt noch irgendwo hinzukommen. Aber ich will nicht so viel meckern. Genieße das Sightseeing der joggenden Art durch Görliwood und bleib gesund.
