Was soll ich dir sagen. Diese Geschichte hatte eine Initialzündung, die mir keiner glaubt. Irgendwann erzählte mir ein Freund von seinem Traum. Dieser Traum war so abstrus, dass ich mich ernsthaft fragte, ob bei ihm im Oberstübchen noch alles in Ordnung war. Trotzdem ließ mich das Gehörte nicht mehr los, und irgendwann hatte meine Synapsen einen Weg gefunden, den Traum in einer Geschichte unterzubringen. Worum es in dem Traum ging? Das kann ich dir an dieser Stelle nicht sagen, denn das wäre ganz klar ein Spoileralarm. Was ich dir aber verraten kann: Es gab nur eine Person, die eine Motivation hatte, etwas Derartiges zu planen und auszuführen. Es war die Wiedergeburt von Olaf Schulz.
Das Schreiben des Buches hat ein halbes Jahr in Anspruch genommen, was in Anbetracht des Umfangs und der unterschiedlichen Erzählstränge wirklich nicht viel ist. Aber manchmal ist es so. Wenn der Anfang gemacht ist, läuft der Rest wie von selbst aus der Feder. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich schreibe alle meine Geschichten mit der Hand und erst viel später wird der fertige Text abgetippt. Das macht sicherlich jeder Autor anders, und bei mir ist es halt so. Ich brauche den Fluss beim Schreiben, und allein ein Tippfehler lenkt mich dann ab, lässt Gedanken verblassen oder im schlimmsten Fall sogar ganz abhandenkommen.
Auf jeden Fall hat es riesig Spaß gemacht, die Story zu Papier zu bringen. Nicht nur, weil man alte Bekannte wiedertrifft (z.B. Kommissar Baumann oder Juanita), sondern weil sie die Möglichkeit bot, die unterschiedlichsten Aspekte in die Handlung zu holen und diese entsprechend einzuweben und zu verarbeiten. Egal, ob es der alte Geheimdienstmann Anton Weber, die vom Leben gezeichnete Anna Becker, die Betreiber der Detektei „W & F Informationsbeschaffung GmbH“, der gerichtlich bestellte Betreuer Hakan Celik oder Jihyun – die nordkoreanische Agentin – waren, sie alle mussten mit Leben und eigenen Geschehnissen ausgestattet werden. Mit Geschehnissen, die auch real hätten sein können (oder es sogar waren).
Außerdem ist dieser Thriller zugleich eine bewegende Liebesgeschichte. Aber dabei geht es nicht um die Liebe zweier normaler Menschen, sondern um die Gefühle und Hindernisse zweier Liebender, die behindert sind. Ihr zusätzliches Handicap ist: Man sieht es ihnen nicht an, was die Sache nicht leichter macht. Und eine weitere Person ist mir beim Schreiben sehr ans Herz gewachsen: Frida Hestermann. Die junge Frau musste einige Male als „Vermittlerin“ herhalten, doch sie hat ihre Rolle nicht nur ausgezeichnet erfüllt, sondern sie mit Charme und Esprit regelrecht lebendig gemacht.
Zu „Vergeltung – Ira“ gäbe es noch eine Menge zu erzählen, aber du solltest dir wirklich deine eigene Meinung bilden. Doch eines sei noch verraten: Der Roman ist auch meine Vergeltung gegenüber der Bildzeitung, den Geschehnissen zur Wendezeit, dem Brathähnchen, dem stetigen Nachlassen der Qualität von Mohnkuchen und vielen anderen Dingen mehr.
Hoffentlich konnte ich dich neugierig machen. Auch dieser Roman ist als Taschenbuch und E-Book erschienen und im Onlinehandel überall erhältlich. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.
ISBN Paperback 9783981955477
ISBN E-Book 9783981983777