Am 26. September 2021 war es endlich wieder soweit und ich konnte die berühmt-berüchtigten 42.195 Meter in Angriff nehmen. Das Wetter war anfangs hervorragend, später für meinen Geschmack etwas zu warm, aber man kann ja bekanntlich nie alles haben. Gleich vorneweg: ich war mit meinem Ergebnis nicht zufrieden – lag es doch rund 20 Minuten über dem Zeitlimit, das ich mir gesetzt hatte. Ausreden will ich an dieser Stelle nicht in Feld führen, denn sie haben immer einen fahlen Beigeschmack, zumal das Ergebnis mit 3h:54min:54s nun auch nicht extrem schlecht war.
Trotzdem muss ich mir bei kritischer Selbstanalyse eingestehen, dass das Trainingspensum im Juli und August sehr gering war. Ich laufe nicht gern in der sommerlichen Hitze und insofern sind die Sommermonate immer meine trainingsschwächste Zeit des Jahres. Die Quittung dafür gab es mit dieser Zeit prompt, zumal Berlin eine schnelle Strecke ist. Nicht umsonst wurde hier schon elf Mal Weltrekord gelaufen. Zuletzt im Jahr 2018 und diese Zeit hat bis heute Bestand.
Nichtsdestotrotz konnte ich persönliche Erkenntnisse ziehen. Die wichtigste ist: das Trainingspensum muss erhöht werden und so jogge ich seit dem 28. September täglich mindestens 10 km. Meist durch den Spreewald. Außerdem optimiere ich meine Ernährung gerade, was für mich heißt, ich lebe einige Wochen vegetarisch. Der Verzicht auf Fleisch hat sich bisher immer positiv bemerkbar gemacht und den erhöhten Proteinbedarf kann ich anderweitig decken. Denn bekanntlich ist nach dem Marathon vor dem Marathon und meine nächste Teilnahme steht am 7. November 2021 in Istanbul an. Viel Zeit bleibt mir also nicht, die Defizite wettzumachen. Zumal der Marathon in Istanbul deutlich härter ist als der in Berlin, was dem Streckenprofil geschuldet ist. Wer die Stadt kennt, der weiß, wie extrem steil es nach oben und unten gehen kann. Das schlaucht ungemein und ich hoffe, dass ich meine Vorjahreszeit egalisieren kann. Mal sehen ob es gelingt. Insofern stelle ich momentan nicht jede Woche ein neues Laufvideo auf meinen Youtube-Kanal, denn dort wollt ihr schließlich Abwechslung und nicht immer dieselben Strecken sehen. Sollte ich zwischendurch auf einem anderen Terrain joggen, dann nehme ich natürlich meine Kamera wieder mit – versprochen.