Ich hatte bereits kürzlich über das erste der beiden Nevmekân-Restaurants in der Gazi Caddesi im Stadtteil Üsküdar berichtet. Natürlich habe ich während meines letzten Istanbulaufenthalts auch dem Nevmekân Sahil einen Besuch abgestattet. Gleich vorneweg: Dich erwartet die gleiche Speisekarte, was nicht von Nachteil ist.
Gleich am Eingangsbereich des Gebäudes siehst du diese schön gestaltete Wand, die das große U für Üsküdar – inzwischen das Markenzeichen des Stadtteils – präsentiert.
Das Nevmekân Sahil besticht in erster Linie durch seine Architektur. Im Grunde genommen handelt es sich wieder um eine Bibliothek mit Restaurantbetrieb. Hier beeindruckt vor allem der runde Innenteil mit seiner Kuppel.
In den Wänden sind die Bücher, nach Themenschwerpunkten sortiert, untergebracht. Ein Aspekt, der vielleicht nicht so von Bedeutung für dich ist, es sei denn, du sprichst sehr gut türkisch. Neben den Tischen, die zum Arbeiten, Lesen und Essen geeignet sind, gibt es auch eine gemütliche Sitzecke, in der du nach Herzenslust chillen kannst.
Da es sich um eine Bibliothek handelt, sind ein großer Teil der Gäste Studenten. Auch das ist nicht von Nachteil.
Selbst der Blick von außen auf das Gebäude zeigt Stil und sachliche Nüchternheit. Der parkähnliche Hof (zugleich Übergang zu einem Museum) ist sehr gepflegt.
Aber zurück ins Nevmekân. Der runde Innenteil mit Kuppel und Bibliothek wird umschlossen von einem fast quadratischen Außenteil. Natürlich sind hier weitere thematisch sortierte Bücher in den Regalen entlang der Außenwände des Gebäudes untergebracht, aber die Wände, welche im Innenteil Bücherregale beherbergen, werden auf dieser Seite als Galerie benutzt.
Natürlich gibt es mehrere Zugänge zum Innenteil des Gebäudes und damit in die Bibliothek, aber das Flair eines kleinen Museums wird sich auch dir nicht verschließen. Dafür sorgt auch die gedämpfte Geräuschkulisse. Du isst halt an einem Ort des Lesens und Lernens.
Selbstverständlich sind die Außenmauern des Nevmekân mit großen Fenstern ausgestattet. Da ich nach Anbruch der Dunkelheit hier war und die Fensterplätze alle belegt waren, habe ich an dieser Stelle auf Fotos verzichtet. Nicht unerwähnt lassen möchte ich daher, dass du tagsüber einen hervorragenden Blick über den Bosporus haben kannst, wenn du einen Platz entlang der Straße Üsküdar Harem Sahil Yolu ergatterst.
Natürlich habe ich im Nevmekân wieder ausgezeichnet gespeist. Die Linsensuppe gefolgt von knusprig frittierten Hähnchenfiletstreifen mit Pommes frites und abschließend gegrilltes Rinderfilet mit kleinen gebackenen Kartoffeln waren köstlich. Anschließend gönnte ich mir noch einen doppelten Espresso. Gewöhnlich esse ich wenig Fleisch, aber der Marathon zwei Tage zuvor steckte mir noch in den Knochen, und mein Körper schrie regelrecht nach den Proteinen. Der Preis für dieses opulente Mahl betrug rund sieben Euro.
An dieser Stelle noch die Anschrift des Nevmekân, falls du diesen wunderbaren Ort bei deinem nächsten Istanbulaufenthalt besuchen möchtest.
Wie es im Nevmekân in der Gazi Caddesi war, erfährst du hier.